St. Maria

Kath. Kirchengemeinde in Ditzingen

Hinter dem Schloß 17
71254 Ditzingen

„Gottes starke Töchter“ – Nachbericht

„Wir gehen schon mal voran. Die Kirche kann nachkommen.“

Unter dem Motto „Gottes starke Töchter“ hatte die Aktionsgruppe Maria 2.0 Ditzingen und Gerlingen am vergangenen Freitag zu „Abendbrot und Inspiration“ in die Alte Apotheke Ditzingen eingeladen. Das Konzept, Leib wie Seele zu stärken, ging voll auf. Die Tische waren bestens besetzt, das Interesse war hoch an der zwanglosen Gesprächsrunde mit Claudia Schmidt, Geistlicher Beirätin beim Katholischen Deutschen Frauenbund der Diözese. Wie viel und wie viel anderes Frauen der Kirche geben können, erlebten die gut 25 Teilnehmer*innen, darunter auch einige Männer, unmittelbar und spürbar beim Anfangsimpuls, einer Wahrnehmungsübung für den eigenen Körper.

„Mutig sein statt brav“. Unser Gast Claudia Schmidt im Gespräch mit Anne Barbier-Piepenbrock (rechts). Foto: Ulrich Steller

Lebhaft moderiert von Anne Barbier-Piepenbrock aus der Ortsgruppe, bot die Diskussion Raum für viele Beiträge und Fragen aus dem Publikum. Daneben ließ man sich Kürbissuppe und den köstlichen Naturcidre des Ditzinger Pomologen Urs Renninger munden. Kämpferische, aber auch nachdenkliche Töne waren zu hören. Wie kann es gelingen, die junge, der Amtskirche verständlicherweise entfremdete Generation wieder mit ins Boot zu holen? Wie umgehen mit der eisernen Blockadehaltung Roms? Gegen die Resignation hilft für Claudia Schmidt nur eins: einfach tun, niemals um Erlaubnis bitten. Auch weil Frauen in den westlichen Ländern eine große Verantwortung tragen. Das hat ihr vor wenigen Wochen einmal mehr die internationale Tagung „Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus“ in Leipzig bewusst gemacht. Vertreterinnen aus allen Kontinenten schilderten dort die Situation von Frauen in patriarchalisch geprägten Gesellschaften, die von gleicher Würde, geschweige denn Gleichberechtigung nur träumen können. Für sie müssen wir hier unsere Stimme miterheben.

Austausch und Abendbrot in der Alten Apotheke. Foto: Janine Irtenkauf

Optimismus schöpft Claudia Schmidt aus ihren Erfahrungen in der kirchlichen Frauenarbeit. Der Hunger nach Sinn, Spiritualität und Begegnung mit Gott ist ungebrochen, ja größer denn je. Schließlich hindert uns niemand daran, eigene Formen und Formate für diese andere Art von Seelsorge zu erfinden, jenseits der Sakramente. Gottes Segen zusprechen, zusammen reisen, Feste feiern – das stärkt uns selbst und auch kirchenferne Menschen. Gottes starke Töchter sind aufgebrochen. Der Kirche bleibt irgendwann nichts anderes übrig als – zu folgen.

Mehr unter: www.maria20-südl-strohgäu.net