Heute in Te Deum
Samstag · 9. Dezember 2023
Geht aber und predigt und sprecht:
Matthäus 10,7
Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Juan Diego (Cuauhtlatohuac) (um 1474–1548), einem mexikanischen Indianer, erschien im Dezember 1531 vier Tage lang die Mutter Gottes auf einem Hügel nahe Mexiko-Stadt. Vor ihm stand eine schöne, dunkelhäutige Frau, gekleidet wie eine Aztekenprinzessin: »Sag dem Bischof, er soll mir hier eine Kirche bauen, ich bin die Jungfrau Maria«, sagte sie zu ihm in seiner Indianersprache Nahuatl. Der Bischof verlangte Beweise. Drei Tage später erschien Maria ein zweites Mal, und auf dem schneebedeckten Hügel wuchsen Rosen, Juan Diego sammelte sie und brachte sie in seinem Mantel zum Bischof. Als er den Mantel öffnete, erkannte der Bischof das Gesicht der Mutter Gottes. Noch 1531 wurde an dieser Stelle eine Kapelle errichtet mit dem Gnadenbild, in der Juan Diego bis zu seinem Tod als Büßer und Beter lebte. Juan Diego wurde von Johannes Paul II. in Mexiko 2002 als erster Ureinwohner Lateinamerikas heiliggesprochen.
L: Lev 19, 1–2.17–18; E: Lk 12, 35–40
Morgenlob
Herr, öffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob ververkünde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)
Hymnus
Schon zieht herauf des Tages Licht,
wir flehn zu Gott voll Zuversicht:
Bewahre uns an diesem Tag
vor allem, was uns schaden mag.
Bezähme unserer Zunge Macht,
dass sie nicht Hass und Streit entfacht;
lass unsrer Augen hellen Schein
durch Böses nicht verdunkelt sein.
Rein sei das Herz und unversehrt
und allem Guten zugekehrt.
Und gib uns jeden Tag das Brot
für unsre und der Brüder Not.
Senkt sich hernieder dann die Nacht
und ist das Tagewerk vollbracht,
sei dir all unser Tun geweiht
zum Lobe deiner Herrlichkeit.
Dich, Vater, Sohn und Heil’ger Geist,
voll Freude alle Schöpfung preist,
der jeden neuen Tag uns schenkt
und unser ganzes Leben lenkt. Amen.
Nach »Iam lucis orto sidere«, Ambrosius († 397), Stundenbuch
PSALM 72
Verse 12–14.16–19
Der Herr rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, *
den Armen und den, der keinen Helfer hat.
Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, *
er rettet das Leben der Armen.
Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie, *
ihr Blut ist in seinen Augen kostbar.
Im Land gebe es Korn in Fülle. *
Es rausche auf dem Gipfel der Berge.
Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon. *
Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde.
Sein Name soll ewig bestehen; *
solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name.
Glücklich preisen sollen ihn alle Völker *
und in ihm sich segnen.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *
Er allein tut Wunder.
Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! *
Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. Amen, ja amen.
Lesung
Matthäus 9,35–36
In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Benedictus - Lobgesang des Zacharias
Antiphon:
Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Bitten
Herr Jesus Christus, du liebst deine Kirche und bist jedem von uns nahe. Wir bitten dich:
A: Herr, sei uns gnädig.
– Mach uns bereit, uns von dir beschenken zu lassen.
– Wirke du in unserem Leben und nimm uns in deinen Dienst.
– Gib uns die Liebe, damit wir auf den Nächsten zugehen.
Vaterunser
In Jesus Christus ist Gottes Reich zu uns gekommen. So können wir mit den Worten Jesu unsere Anliegen zu Gott bringen und beten: Vater unser im Himmel …
Segen
Gott, segne uns, indem du gütig auf uns schaust.
Segne uns, indem du zu uns kommst.
Segne uns, indem du uns sammelst in deinem Reich. Amen.
Ora et labora
Jeder Mensch, der sich für Gerechtigkeit einsetzt, jeder Mensch, der nach Gerechtigkeit in einer ungerechten Umgebung ruft, arbeitet zugunsten des Reiches Gottes, selbst wenn er kein Christ ist.
Oscar Romero (1917–1980; ermordeter Erzbischof von El Salvador)
Schriftlesung
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.
Gütiger Gott, dein Wort gebe uns Antwort in unseren Fragen und Nöten.
Lesung
Jesaja 30,19–21.23–26°
Du Volk auf dem Zion, das in Jerusalem wohnt, ganz sicher wirst du nicht mehr weinen. Ganz sicher wird er dir gnädig sein auf die Stimme deines Hilfegeschreis hin; sobald er es hört, antwortet er dir.
Der Herr wird euch Brot der Not und Wasser der Bedrängnis geben und deine Lehrer werden sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden stets deine Lehrer sehen. Deine Ohren werden ein Wort hinter dir hören: Dies ist der Weg, geht ihn, auch wenn ihr nach rechts oder links abbiegen wolltet!
Dann wird er Regen geben deiner Saat, die du auf den Acker gesät hast, und das Brotkorn, der Ertrag des Ackers, wird üppig und fett sein. Deine Herden werden an jenem Tag auf weiten Wiesen weiden. Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten, fressen Futter mit Sauerampfer, das man mit Schaufel und Gabel ausstreut. Auf jedem hohen Berg und auf jedem aufragenden Hügel werden Bäche, Wasserläufe sein am Tag des großen Mordens, wenn Türme einstürzen.
Dann wird das Licht des weißen Mondes wie das Licht der heißen Sonne und das Licht der heißen Sonne wird siebenfach hell sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, an dem der HERR den Bruch seines Volkes verbindet und die Wunde seines Schlages heilt.
Impuls
Diese Worte des Propheten Jesaja sind heilsame Worte, die unsere Sehnsucht ansprechen. Wer wünscht sich nicht, nicht mehr weinen zu müssen, weil es keinen Grund zur Klage mehr gibt? Weil Frieden ist und alle miteinander in Eintracht leben. Und wer wünscht sich nicht, dass Wunden und Verletzungen endlich heilen mögen? Dass die Menschen Heilung und Heil erfahren? Es bleibt die Hoffnung und Sehnsucht des Volkes Israel und des christlichen Gottesvolkes, dass eines Tages genau dies eintreten wird. Dass ein Reich Wirklichkeit wird, in dem Frieden ist, alle genug zu essen haben, keiner mehr Gewalt erleidet und alle um den einen Gott versammelt sind. Und es ist mehr als eine Hoffnung. Im Glauben wissen wir, dass es einmal so sein wird. Ob hier auf Erden, ob im Himmel – wann und wo wissen wir nicht. Das weiß alleine Gott. Bis es so sein wird, ist es Aufgabe aller gottgläubigen und aller Menschen guten Willens, an diesem Reich zu arbeiten, mitzuwirken – sei es in der seelischen und körperlichen Heilung von Menschen, im Schenken von Trost, im Sorgen um eine gerechte Verteilung von Lebensmitteln, damit alle satt werden. Wo und wie auch immer. Jeder kann seinen Beitrag leisten – so klein und unbedeutend er auch erscheinen mag.
Evangelium
Matthäus 9,35 – 10,1.6–8°
In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.
Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Er gebot ihnen: Geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
Impuls
Die dritte Antiphon der Vesper zu Apostelfesten in unserem Antiphonale greift den entscheidenden Satz dieses Evangeliums auf und besingt ihn: »Heilt die Kranken, erweckt die Toten auf, treibt die Dämonen aus!« Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie singen darf. Mit diesem Auftrag Jesu an seine Jünger wird das Wirklichkeit, was in der Lesung verheißen worden ist. Die Wunden werden geheilt und keiner hat mehr einen Grund zu weinen und zu klagen. Die Evangelien und die Apostelgeschichte berichten und überliefern, dass die Jünger und auch Paulus in Jesu Namen geheilt und Menschen heil gemacht haben. Leicht ist man versucht, heute diesen Auftrag Jesu tiefenpsychologisch zu interpretieren und zu verstehen. Dann würde der Auftrag bedeuten, dass wir Christen zur seelischen Heilung der Menschen beitragen, ihnen helfen, blockierte Lebensenergien wieder ins Fließen zu bringen, Menschen zu neuer Lebendigkeit zu führen. Auch wenn diese Interpretation der Schrift legitim und wichtig ist, bleibt die Frage, wenn denn der Auftrag Jesu an seine Jünger auch heute noch gilt und wenn er uns Heutigen gesagt ist: Warum geschehen durch uns keine Heilungen von Menschen? In Jesu Namen? Eine Frage, auf die ich keine Antwort habe. Vielleicht darf der Blick zu der Aussage gehen, dass die Menschen, die Jesus lehrte, wie Schafe ohne Hirten waren. Ohne Menschen, die es verstanden, ihnen Heilung zu schenken, Aufrichtung, Trost. Ich darf mich selber fragen, ob ich denn ein Hirte bin? Und zwar in erster Linie für mich selber. Hüte ich mich und mein Leben? Im Glauben ist jeder in seiner Verantwortung gefragt. Jeder muss sich im Letzten selbst führen, ist sich selbst verpflichtet, muss lernen, seinem Innern, seinem Gott in sich zu vertrauen und zu folgen. Wenn ich das tue, kann auch ich ein wenig heiler werden, ganzer; kann ich in meinem Gott getröstet sein und meine Wunden geborgen in Gott.
Gebet
Jesus, keiner soll mehr weinen und jeder bei dir Heilung finden. Wenn viele auch keine körperliche Heilung finden bei dir, so findet doch jeder Nähe, Trost, Geborgenheit. Deine Wärme kann die Seele trösten und heilen und Mut geben zum Weitergehen. Lass uns gestärkt sein, wenn wir zu dir beten und neue Hoffnung finden. Amen.
Abendlob
O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)
HYMNUS
Wir bitten dich, Herr Jesu Christ,
weil es nun Nacht geworden ist,
du mögest bei uns bleiben;
damit die Angst und Dunkelheit,
die um uns lagern weit und breit,
dein Licht uns nicht vertreiben.
Beschütze du, was sich verirrt,
was sich verwundet und verwirrt
und was nicht heimgefunden.
Entsende deine Engelschar
uns zum Geleit durch die Gefahr
in diesen dunklen Stunden.
Dein Name soll gepriesen sein,
er soll uns in den Schlaf hinein
und durch die Nacht begleiten,
damit wir alle insgemein
in Ruhen und im Tätigsein
dein Reich allhier bereiten.
Quelle unbekannt
PSALM 69
Verse 30–37
Ich bin elend und voller Schmerzen; *
doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.
Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, *
in meinem Danklied ihn preisen.
Das gefällt dem Herrn mehr als ein Opferstier, *
mehr als Rinder mit Hörnern und Klauen.
Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; *
ihr, die ihr Gott sucht: Euer Herz lebe auf!
Denn der Herr hört auf die Armen, *
er verachtet die Gefangenen nicht.
Himmel und Erde sollen ihn rühmen, *
die Meere und was sich in ihnen regt.
Denn Gott wird Zion retten, *
wird Judas Städte neu erbauen.
Seine Knechte werden dort wohnen und das Land besitzen, /
ihre Nachkommen sollen es erben; *
wer seinen Namen liebt, soll darin wohnen.
LESUNG
Jesaja 30,19
Du Volk auf dem Berg Zion, das in Jerusalem wohnt, du brauchst jetzt nicht mehr zu weinen. Der Herr ist dir gnädig, wenn du um Hilfe schreist; er wird dir antworten, sobald er dich hört.
Magnifikat – Lobgesang Mariens
Antiphon:
Jesus gebot seinen Jüngern: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
Fürbitten
Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt, zu dir rufen wir:
V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.
– Für eine neue engagierte Generation in den geistlichen Berufen.
– Für die Länder, in denen Hunger herrscht.
– Für die Organisationen, die Lepra bekämpfen.
– Für alle Menschen, die sich einsam fühlen.
Vaterunser
Wenn wir zu Gott rufen, ist er gnädig. Er hört unsere Bitten und kommt uns zu Hilfe. So beten wir, wie uns Jesus Christus gelehrt hat: Vater unser im Himmel …
Segen
Gott, segne uns mit Augen, die dich sehen.
Segne uns mit Ohren, die dich hören.
Segne uns mit dem Weg, den du selbst uns zeigst. Amen.