St. Maria

Kath. Kirchengemeinde in Ditzingen

Hinter dem Schloß 17
71254 Ditzingen
Die Lesungen werden tagesaktuell von http://www.mein-tedeum.com/ zur Verfügung gestellt:

Heute in Te Deum

Samstag · 27. April 2024

Der Vater aber, der in mir bleibt,
der tut seine Werke.

Johannes 14,10c

Petrus Kanisius (Peter de Hondt, 1521–1597), Sohn des Bürgermeisters von Nimwegen, studierte ab 1536 in Köln Philosophie und Theologie und traf dort einen Kreis reformorientierter Priester. Mit 22 Jahren trat er als erster Deutscher als achtes Mitglied in den noch jungen Jesuitenorden ein und gründete in Köln die erste Niederlassung. Als Sprecher der katholischen Bürgerschaft von Köln nahm er 1545 am Reichstag in Worms teil und betrieb den Amtsverzicht des zum Protestantismus neigenden Erzbischofs. 1546 zum Priester geweiht, gründete er mehrere Zentren der Jesuiten und lehrte an deutschen Universitäten. Er begleitete den Augsburger Bischof als Berater beim Konzil von Trient und nannte sich von da an – ins Lateinische übersetzt – Petrus Canisius. Ignatius von Loyola berief ihn nach Rom und sandte ihn dann zurück nach Deutschland, wo er als Prediger und theologischer Lehrer im Sinne der Gegenreformation wirkte. Die Berufung in das Bischofsamt lehnte er ab, um weiter in ganz Europa als Lehrer tätig sein zu können. Er nahm an mehreren Reichstagen teil, wurde Ratgeber des Kaisers und der katholischen Fürsten und geistlicher und politischer Führer der Gegenreformation. Sein »Kleiner Katechismus« oder »Deutscher Katechismus« fasste die katholische Glaubenslehre in Frage/Antwort-Form zusammen und erschien in nur zehn Jahren in 55 Auflagen in neun Sprachen. Dazu kam der »Große Katechismus«, überarbeitet im Sinne der Beschlüsse des Konzils von Trient, und der »Kleinste Katechismus«. Nach Konflikten mit seinem Nachfolger als Ordensprovinzial kam er nach Fribourg, wo er ein Jesuitenkolleg gründete, aus dem später die Universität hervorging. Als Gegenreformator vermied er harte Ausdrücke wie »Ketzer« oder »Irrlehrer«, sondern sprach von »neuen Lehren« und »neuen Lehrern«. Er befürwortete jedoch die Hexenverfolgung. Der ihm zugesprochene Titel »Zweiter Apostel Deutschlands« ist für protestantische Christen ein Ärgernis. 1925 sprach Papst Pius XI. ihn heilig und ernannte ihn zum Kirchenlehrer.
L: 1 Kor 2,1–10a; E: Mt 5,13–19

Morgenlob

Herr, öffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob ververkünde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)

Hymnus

Du, Gott des Lichts, dem Vater gleich,
du Licht, dem unser Licht entspringt,
du ew’ger Tag: Hör unser Flehn,
das aus der Nacht zum Himmel dringt.

Entreiße uns der Finsternis
und aller Angst der Erdennacht,
streif ab von uns die Müdigkeit,
die uns zum Guten träge macht.

Du, Christus, bist das Licht der Welt,
der Gott, dem gläubig wir vertraun,
auf den im Dunkel dieser Zeit
wir alle unsre Hoffnung baun.

Aus ganzem Herzen preisen wir
dich, Christus, Herr der Herrlichkeit,
der mit dem Vater und dem Geist
uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.
Nach »Consors paterni luminis« (7.–8. Jh.), Stundenbuch

CANTICUM

Jesaja 42,5–9

So spricht Gott, der Herr, /
der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, *
der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst,
der den Menschen auf der Erde den Atem verleiht *
und allen, die auf ihr leben, den Geist:
Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, *
ich fasse dich an der Hand.
Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, /
der Bund für mein Volk *
und das Licht für die Völker zu sein:
blinde Augen zu öffnen, *
Gefangene aus dem Kerker zu holen
und alle, die im Dunkel sitzen, *
aus ihrer Haft zu befreien.
Ich bin Jahwe, das ist mein Name; /
ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, *
meinen Ruhm nicht den Götzen.
Seht, das Frühere ist eingetroffen, *
Neues kündige ich an.
Noch ehe es zum Vorschein kommt, *
mache ich es euch bekannt.
CANTICUM-GEBET Allmächtiger Gott, in Jesus Christus sprichst du uns Heil und Leben zu. Richte uns auf und stehe uns bei als unser Helfer.

Lesung

Johannes 14,9–10a

Jesus antwortete Philippus: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?

Benedictus - Lobgesang des Zacharias

Antiphon:

Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.

Bitten

Herr Jesus Christus, in dir erkennen wir den Vater, wir bitten dich:
A: Herr, stehe uns bei.
– Stärke unseren Glauben, der uns zum Vater hinführt.
– Mach unser Leben fruchtbar, indem wir Werke vollbringen.
– Öffne unser Herz für das Wirken Gottes in uns.

Vaterunser

Jesus Christus verheißt uns, das zu tun, worum wir in seinem Namen bitten. Wir beten zu Gott, wie er uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, du hast alles geschaffen und wirkst in allem.
Wirke auch in unserem Leben,
damit wir für dich offen werden, und
segne uns, damit wir als deine Kinder in deiner Kraft mit dir
wirken. Amen.

Ora et labora

Beten wir nicht, um Gott zu überreden, unseren Willen zu tun, sondern um uns zu überzeugen, dass Er besser weiß als wir, was für uns gut ist.

Louis Evely (1910–1985; belgischer Priester und Schriftsteller)

Schriftlesung

Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.

Gott, schenke uns die Freude an deinem Wort.

Lesung

Apostelgeschichte 13,44–52°

Am Sabbat nach der ersten Predigt des Paulus in Antióchia versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören. Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus.
Paulus und Bárnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachtet, siehe, so wenden wir uns jetzt an die Heiden. Denn so hat uns der Herr aufgetragen:
Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.
Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren. Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Bárnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikónion. Und die Jünger wurden mit Freude und Heiligem Geist erfüllt.

Impuls

Ereignisse prägen die Entwicklung. Das ist im Leben eines Menschen so und auch in Gruppen und Gemeinschaften. Bei Paulus ist das mehrfach – wie exemplarisch – zu sehen. Hier geht er nach der massiven Ablehnung in der Synagoge in Antiochien nicht nur ausnahmsweise, sondern entschieden über die Synagoge und das Judentum hinaus. Später werden die Pläne, die er selbst hatte, scheitern an den Möglichkeiten, die sich bieten, dann wird er auf einen Traum in der Nacht hin mit seiner Botschaft nach Europa ausschiffen (Apg 16). Für die Entwicklung des Christentums waren beides Schritte von größter Bedeutung, auch wenn ihm das damals nicht bewusst war.
Es lohnt sich dem nachzuspüren, wie wir selbst üblicherweise damit umgehen, wenn sich unseren eigenen Vorhaben etwas in den Weg stellt, unsere eigenen Ideen durchkreuzt werden. Pflegen wir dann unseren Schmerz und die erlittene Frustration, oder wie machen wir weiter? Oder geben wir womöglich auf, worum es dabei ging?
Das wird meist nicht von so großer Bedeutung sein, wie der Beginn der deutlich entschiedenen Heidenmission es bei Paulus war. Aber bedeutungslos ist es nie.

Evangelium

Johannes 14,7–14°

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philíppus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philíppus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bitten werdet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bitten werdet, werde ich es tun.

Impuls

Heißt es im Prolog des Johannesevangeliums (Joh 1,18): »Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht«, so sagt Jesus hier: »Wer mich sieht, sieht den Vater.« Dieses Sehen meint jedoch nicht nur das äußerliche Sehen. Das war schon allen nachfolgenden Generationen und auch uns nicht mehr gegeben. Das äußere Sehen ist immer nur ein Teil des Sehens. Das Sehen im Sinn von Verstehen und Erkennen, von Glauben, geht tiefer. Wir steigen heute anders ins Erkennen und Glauben ein als die Menschen damals, aber hinsehen auf das, was Jesus sagt, was er tut, und uns darauf tief einlassen, diese Zugänge, die damals schon nötig waren, sind und bleiben unsere Möglichkeiten.
Ein weiterer Zugang zum Erkennen ist: Wie der Vater seine Werke in Jesus vollbringt und darin sichtbar wird, sollen wir die Werke Jesu tun, in denen er sichtbar wird. So sagt er uns am Ende der Fußwaschung: »Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe« (Joh 13,14+15).
Ein dritter Zugang ist es, in seinem Namen zu beten und ihn und den Vater zu bitten. Die Zugänge sind da, hindurchgehen und tiefer gehen bleibt für unseren eigenen Glauben möglich, auch wenn wir Mut, Glaubensmut dazu brauchen.

Gebet

Jesus, unser Herr, wir erkennen meist nicht auf den ersten Blick die Möglichkeiten, die wir haben, nicht die Zugänge, die sich öffnen – im Leben so wenig wie im Glauben. Hilf uns in deiner Liebe und Geduld! Schenke uns den Mut, den Glaubensmut, den wir brauchen, tiefer zu gehen und weiter zu gehen. Amen.

Abendlob

O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)

HYMNUS

Guter König und Herr,
der uns das Licht erschuf,
der dem Wechsel der Zeit
sichere Ordnung gab –
da die Sonne nun sinkt
und sich das Dunkel mehrt,
sei uns Leuchte und Licht,
Christus, dein Angesicht.

Wie du Israels Volk
einst durch die Nacht geführt,
ihm als feuriger Schein
Richtung und Weg gezeigt,
so geleite auch uns,
die wir im Finstern gehn,
zieh uns leuchtend voran,
Flamme, die nie erlischt.

Was kann würdiger sein
nun, da der Tag sich neigt,
als dem währenden Licht
Lob und Gesang zu weihn:
Gott, der strahlend im Glanz
ewiger Helle wohnt,
ihm sei Ehre und Preis
jetzt und durch alle Zeit. Amen.
Nach »Inventor rutili, dux bone, luminis«, Prudentius (†  nach 405), Stundenbuch

PSALM 47

Verse 2–10

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *
ein großer König über die ganze Erde.
Er unterwirft uns Völker *
und zwingt Nationen unter unsre Füße.
Er wählt unser Erbland für uns aus, *
den Stolz Jakobs, den er liebt.
Gott stieg empor unter Jubel, *
der Herr beim Schall der Hörner.
Singt unserm Gott, ja singt ihm! *
Spielt unserm König, spielt ihm!
Denn Gott ist König der ganzen Erde. *
Spielt ihm ein Psalmenlied!
Gott wurde König über alle Völker, *
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Die Fürsten der Völker sind versammelt *
als Volk des Gottes Abrahams.
Denn Gott gehören die Mächte der Erde; *
er ist hoch erhaben.
PSALM-GEBET Gott, unser Schöpfer, in Jesus Christus hast du allen Menschen den Weg zu dir geöffnet. Gib uns Anteil an deinem heiligen Volk.

LESUNG

Apostelgeschichte 13,46a.47–48a

Paulus und Barnabas erklärten freimütig: So hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein. Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig.

Magnifikat – Lobgesang Mariens

Antiphon:

Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen.

Fürbitten

Jesus Christus, du bist Gottes Wort, das allen Menschen verkündigt werden soll. Wir bitten dich:
A: Gott, stehe ihnen bei.
– Für die Missionare, die weltweit Gottes Wort verkünden.
– Für alle, die wegen ihrer Überzeugung ihre Heimat verlassen müssen.
– Für die Menschen, die an einer Depression erkrankt sind.
– Für jene, die voll Neid auf ihren Nächsten schauen.

Vaterunser

Gottes Geist lehrt uns, Gott zu erkennen. In diesem Geist können wir zu ihm als unserem Vater beten: Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, segne uns, dass wir dich erkennen.
Segne uns, dass wir uns über deine Erkenntnis freuen.
Segne uns, dass wir so neu und zu deinen Kindern werden.
Segne uns, dass deine Erkenntnis in deiner Schau vollendet
wird. Amen.