Heute in Te Deum
Freitag · 9. Juni 2023
Du kennst von Kind auf die Heilige Schrift, die dich unterweisen
2 Timotheus 3,15
kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
Ephräm der Syrer (um 306–373), geboren in Nisibis in Ostanatolien, einer Grenzstadt zwischen dem römischen und dem persischen Reich, gehörte nach seiner Taufe zu einer asketischen Gemeinschaft. Er wurde Lehrer und auch Leiter der Schule von Nisibis, später Edessa, die der Tradition der Antiochenischen Schule folgte und zum theologischen Zentrum der Kirche in Syrien wurde. Ephräm verfasste Kommentare zur Bibel, dogmatische Schriften gegen verschiedene Irrlehren und Predigten. Da er die Bedeutung populärer Lieder für die Glaubensverkündigung erkannte, verfasste er Hymnen von hoher poetischer und musikalischer Qualität, was ihm den Titel »Harfe des Heiligen Geistes« eintrug. Als Schriftsteller hat er die syrisch-aramäische Literatur in Form und Inhalt geprägt.
L: Kol 3,12–17; E: Lk 6,43–45
Morgenlob
Herr, öffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob verkünde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)
Hymnus
Schon zieht herauf des Tages Licht,
wir flehn zu Gott voll Zuversicht:
Bewahre uns an diesem Tag
vor allem, was uns schaden mag.
Bezähme unserer Zunge Macht,
dass sie nicht Hass und Streit entfacht;
lass unsrer Augen hellen Schein
durch Böses nicht verdunkelt sein.
Rein sei das Herz und unversehrt
und allem Guten zugekehrt.
Und gib uns jeden Tag das Brot
für unsre und der Brüder Not.
Senkt sich hernieder dann die Nacht
und ist das Tagewerk vollbracht,
sei dir all unser Tun geweiht
zum Lobe deiner Herrlichkeit.
Dich, Vater, Sohn und Heil’ger Geist,
voll Freude alle Schöpfung preist,
der jeden neuen Tag uns schenkt
und unser ganzes Leben lenkt. Amen.
Nach »Iam lucis orto sidere«, Ambrosius († 397), Stundenbuch
PSALM 2
Verse 1–8.10–12
Warum toben die Völker, *
warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
Die Könige der Erde stehen auf, /
die Großen haben sich verbündet *
gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
»Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *
und von uns werfen ihre Stricke!«
Doch er, der im Himmel thront, lacht, *
der Herr verspottet sie.
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *
in seinem Grimm wird er sie erschrecken:
»Ich selber habe meinen König eingesetzt *
auf Zion, meinem heiligen Berg.«
Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /
Er sprach zu mir: »Mein Sohn bist du. *
Heute habe ich dich gezeugt.
Fordre von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *
die Enden der Erde zum Eigentum.«
Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *
lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!
Dient dem Herrn in Furcht /
und küsst ihm mit Beben die Füße, damit er nicht zürnt *
und euer Weg nicht in den Abgrund führt.
Denn wenig nur und sein Zorn ist entbrannt. *
Wohl allen, die ihm vertrauen!
Lesung
Markus 12,35–37a
Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße. David selbst also nennt ihn »Herr«. Wie kann er dann Davids Sohn sein?
Benedictus - Lobgesang des Zacharias
Antiphon:
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte Jesus mit Freude zu.
Bitten
Wir beten zu Jesus Christus, Gottes geliebtem Sohn:
A: Sende uns deinen Geist.
– Gib uns das richtige Verständnis für Gottes Wort.
– Mach uns bereit, dich als Herrn unseres Lebens anzuerkennen.
– Mach uns froh durch den Glauben an dich.
Vaterunser
Gott hat Jesus Christus auferweckt und ihn zu sich erhöht. In ihm haben wir den Zugang zum Vater. Wir beten mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel …
Segen
Gott segne uns mit Freude an seiner Schöpfung.
Er segne uns mit Freude an unserem Leben.
Er segne uns mit Freude an dem Heil, das er uns schenkt.
Amen.
Ora et labora
Geben Sie sich nicht damit zufrieden, jemanden zu überwältigen und zu besiegen. Fühlen Sie sich ständig herausgefordert, ihn auch zu überzeugen und nicht nur zu überwältigen.
Helder Camara (1909–1999; Erzbischof von Recife / Brasilien)
Schriftlesung
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.
Barmherziger Gott, hilf uns, an deinem Wort festzuhalten,
um das Leben zu gewinnen.
Lesung
Tobit 11,5–17
In jenen Tagen saß Hanna am Weg und hielt nach ihrem Sohn Ausschau. Als sie ihn kommen sah, rief sie seinem Vater zu: Dein Sohn kommt zurück und mit ihm der Mann, der ihn begleitet hat. Rafael aber sagte zu Tobias: Ich weiß, dein Vater wird wieder sehen können. Streich ihm die Galle auf die Augen! Sie wird zwar brennen; aber wenn er sich die Augen reibt, wird er die weißen Flecken wegwischen und wird dich wieder sehen können.
Hanna war inzwischen herbeigeeilt, fiel ihrem Sohn um den Hals und rief: Ich habe dich wiedergesehen, mein Sohn, jetzt kann ich ruhig sterben. Und beide brachen in Tränen aus. Auch Tobit versuchte, ihm entgegenzugehen, stolperte aber an der Tür. Da lief ihm sein Sohn entgegen und fing ihn auf. Und er strich seinem Vater die Galle auf die Augen und sagte: Hab keine Angst, mein Vater! Tobit rieb sich die Augen, weil sie brannten; da begannen die weißen Flecken, sich von den Augenwinkeln aus abzulösen. Und er konnte seinen Sohn sehen, fiel ihm um den Hals und sagte unter Tränen: Sei gepriesen, Gott, gepriesen sei dein heiliger Name in Ewigkeit. Gepriesen seien alle deine heiligen Engel. Du hast mich gezüchtigt und hast wieder Erbarmen mit mir gehabt. Denn ich darf meinen Sohn Tobias wieder sehen.
Voll Freude ging der Sohn mit seinem Vater ins Haus und erzählte ihm, was für wunderbare Dinge er in Medien erlebt hatte.
Dann ging Tobit seiner Schwiegertochter bis an das Tor von Ninive entgegen. Er war voll Freude und pries Gott und alle, die ihn sahen, staunten, dass er wieder sehen konnte. Tobit aber bezeugte ihnen, dass Gott Erbarmen mit ihm gehabt hatte. Als Tobit seiner Schwiegertochter begegnete, segnete er sie und sagte: Sei willkommen, meine Tochter! Gepriesen sei Gott, der dich zu uns geführt hat, und gesegnet seien dein Vater und deine Mutter.
Impuls
Wenn Sie das Buch Tobit bis hierhin verfolgt haben, dann haben Sie wahrlich viel erlebt! In all den Irrungen und Wirrungen gab es stets einen »roten Faden«. Dafür stand der Engel Rafael bzw. Gott. Er hat dafür gesorgt, dass das Leben der Menschen in der Erzählung weiterging. Ja, er hat sogar noch mehr bewirkt. Er hat die Schicksale von Menschen, die sich vorher fremd waren, miteinander verbunden. Das ist ein Liebes-Dienst. Denn die Liebe verbindet und lässt neues Leben auf vielerlei Ebenen entstehen. Das ist zum Staunen und überwältigend schön! Gottes Dienst an den Menschen geht weiter. Er möchte durch seine Liebe auch Ihr Leben heil, ganz und vor allem schön machen. Sie sind skeptisch? Dann warten Sie es ab! Gott hat Zeit. Sie werden es dann schon spüren, wenn er Sie im Herzen bewegt und Sie vor Freude weinen könnten. Halleluja!
Evangelium
Markus 12,35–37
In jener Zeit, als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße. David selbst also nennt ihn »Herr«. Wie kann er dann Davids Sohn sein?
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.
Impuls
Im Blick auf seine Gemeinde verlegt der Evangelist Markus die Christologie seiner Zeit in die Zeit Jesu zurück. Es geht um das rechte Verständnis des »Christus/Messias«. Im Text kommt die allgemeine jüdische Überzeugung zum Ausdruck, dass der Christus (der »Gesalbte«) Davidide ist. Auch den markinischen Christen ist klar, dass Jesus davididischer Abstammung ist. Das Entscheidende ist damit aber noch gar nicht gesagt. Das hat Petrus bereits in Mk 8,29 im Blick auf Jesus so ausgedrückt: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.« Wer diese christlich-österliche Brille nicht aufhat, der kann den in Mk 12,36 eingespielten Psalm 110 nicht als »messianischen Psalm« erkennen. Dort nennt der inspirierte Psalmenverfasser David den Christus nicht seinen Sohn, sondern seinen »Herrn« (kyrios). Wenn ich als Christ von »Jesus Christus« rede, muss ich zweierlei zusammenbringen: Einerseits den Menschen Jesus und andererseits den Auferstandenen. Wenn ich diese Verbindung auflöse, dann geht jeweils etwas Wichtiges verloren: Schaue ich nur »nach oben« zum Auferstandenen, dann verliere ich über kurz oder lang die Bodenhaftung. Blicke ich nur auf den Menschen Jesus, so gerät er mir zu einem frommen, vorbildlichen Humanisten. Es braucht also die Verbindung von Himmel und Erde, um das Geheimnis Gottes in Christus Jesus zu bewahren.
Gebet
Lieber Vater, je älter ich werde, desto mehr spüre ich deine Liebe zu den Menschen. Wenn ich merke, wie kleinlich und lieblos ich manchmal agiere, dann schäme ich mich. Großzügig und weitherzig will ich werden. Bei deinem Sohn kann ich das lernen. Dank sei dir, Vater. Amen.
Abendlob
O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)
HYMNUS
Wir loben dich, Gott Sabaoth,
Kyrie, eleison,
in drei Personen einen Gott,
Kyrie, eleison.
Gelobt sei Gott in Ewigkeit.
Dir, Vater, Gott der Herrlichkeit,
Kyrie, eleison,
sei Preis und Ehre allezeit,
Kyrie, eleison.
Gelobt sei Gott in Ewigkeit.
Gott Sohn, du unser Heiland bist,
Kyrie, eleison,
dir singen Lob wir, Jesus Christ,
Kyrie, eleison.
Gelobt sei Gott in Ewigkeit.
Dir, Licht und Trost, Gott Heilger Geist,
Kyrie, eleison,
sei unsrer Herzen Dank und Preis.
Kyrie, eleison.
Gelobt sei Gott in Ewigkeit. Amen.
Stundengebet Abtei Kellenried
CANTICUM
2 Timotheus 2,11b–13
Wenn wir mit Christus gestorben sind, *
werden wir auch mit ihm leben;
wenn wir standhaft bleiben, *
werden wir auch mit ihm herrschen;
wenn wir ihn verleugnen, *
wird auch er uns verleugnen.
Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, *
denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
LESUNG
Tobit 11,14a
Tobit sagte unter Tränen: Sei gepriesen, Gott, gepriesen sei dein heiliger Name in Ewigkeit. Gepriesen seien alle deine heiligen Engel. Du hast mich gezüchtigt und hast wieder Erbarmen mit mir gehabt.
Magnifikat – Lobgesang Mariens
Antiphon:
Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat der Herr geschaut.
Fürbitten
Wir beten zu Gott, unserem Vater, der uns in die Gemeinschaft mit sich ruft:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
– Für den jüdisch-christlichen Dialog.
– Für inneren Frieden und öffentliche Sicherheit in Nigeria.
– Für die Lehrer und Schüler in den Schulen unseres Landes.
– Für alle Menschen, deren Leben beschwert ist.
Vaterunser
Gott begleitet uns auf unserem Weg. Er lässt uns wachsen im Glauben, damit wir ihn als unseren Vater erkennen. Wir beten: Vater unser im Himmel …
Segen
Gott segne uns mit Sehnsucht,
damit wir uns auf den Weg zu ihm machen.
Er segne uns mit langem Atem,
damit wir auf dem Weg nicht müde werden.
Er segne uns mit Liebe,
damit wir immer wieder den Weg zu ihm finden. Amen.